Produkte

Tiefkühlkost für den Babynahrungsmarkt?

Das Forschungsprojekt „Baby-Gourmet“ untersuchte einen Tiefkühlbrei als Erweiterung des klassischen Angebots von Fertigbrei aus dem Glas. Die Erkenntnisse waren positiv; die Markteinführung dürfte sich schwierig gestalten.

Ein Forschungsteam aus Dortmund und Bönen hat festgestellt, dass Säuglinge neue Lebensmittel besser akzeptieren, wenn sie tiefgefrorenen Brei anstelle der üblichen Gläschenkost erhalten. Für die Geschmacks-Studie hatte das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE) über 50 Babys nach dem Zufallsprinzip mit Tiefkühlbrei oder Gläschenbrei verpflegt und beim Füttern am Anfang und am Ende des dreimonatigen Untersuchungszeitraums beobachtet. Zusätzlich wurden ihre Eltern befragt. Während das Analytikunternehmen QHP Life Science GmbH, Bönen, im Labor kaum Qualitätsunterschiede zwischen Tiefkühl- und Gläschenbrei feststellen konnte, machten sich bei den Babys sehr wohl Unterschiede bemerkbar – ihre Offenheit für Geschmacksvielfalt wurde durch die neue Art des Breis größer.

Marketing-Experten des RIF Institut für Forschung und Transfer in Dortmund sehen nach Akzeptanz-Tests und Interviews mit Industrie, Handel, Kinderärzten, Hebammen und Eltern trotzdem Akzeptanzprobleme auf dem deutschen Markt. Die Bereitschaft, traditionelle Konsumpfade bei einem so existenziellen Thema aufzugeben, seien gering. Lediglich eine sehr kleine Gruppe von Personen, die von sich aus sehr gezielt und reflektiert ihr eigenes Handeln hinterfragt und viel Zeit für die Informationssuche und –auswertung aufwendet, wäre in Deutschland – so die Forscher – derzeit als Kundengruppe aufgeschlossen genug für die Babynahrung aus der Tiefkühltruhe.

Auch Kinderärzte, Hebammen und Ernährungsberater, die jungen Müttern anhand der Empfehlungen des FKE beraten und ihnen bei Interesse bereits das Selbstkochen und Einfrieren in kleinen Portionen empfehlen, können sich für die Tiefkühlkost erwärmen. Die Industrie ist skeptisch, aber interessiert.

Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter www.in-jedem-baby-steckt-ein-gourmet.de .

Zurück