Produkte
Wiener Unternehmen entwickelt Frühgeborenensimulator
Das österreichische Start-Up SIMCharacters arbeitet derzeit auf Hochtouren an einem Frühchensimulator für medizinische Trainingszwecke. Die lebensechte „Puppe“ soll noch in diesem Jahr Marktreife erlangen.
Paul - so heißt die hoch entwickelte Simulationspuppe, die schon bald auf neonatologischen Stationen zum Einsatz kommen könnte. Paul wiegt 1000 Gramm und hat eine Körperlänge von 35cm. Er ist einem Frühchen nachempfunden, das in der 27. Schwangerschaftswoche geboren wurde. Wer medizinische Eingriffe an Paul trainiert, der übt unter höchst realistischen Rahmenbedingungen. Der obere Atemweg wurde detailgetreu entwickelt, eine endotracheale Intubation kann genauso vorgenommen werden wie andere Versorgungsmaßnahmen, die bei Frühchen häufig notwendig sind. Wiederbelebungsszenarien können ebenfalls simuliert werden. Eine ausgeklügelte Sensortechnologie ermöglicht den ÄrztInnen direktes Feedback. Der Puls ist beispielsweise an der Nabelschnur und an allen 4 Extremitäten tastbar, ein Sensor zeigt an, ob der Nabelvenenkatheter korrekt sitzt.
Paul ist Teil eines gesamten Simulationssystems. Es beinhaltet neben der Simulationspuppe einen Steuerungscomputer mit entsprechender Software und einen Patientenmonitor. Bei der Simulation sollen nicht nur medizinische Eingriffe, sondern auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Stressresistenz und Führungskraft trainiert werden. Das begründen die Entwickler von Paul so: „Eines unserer Ziele bei Pauls Entwicklung war es, sein äußeres Erscheinungsbild so lebensecht zu gestalten, dass er von einem echten Frühgeborenen kaum zu unterscheiden ist. Denn je realistischer Paul von den Trainingsteilnehmern wahrgenommen wird, desto intensiver ist die emotionale Bindung und damit auch der Lernerfolg.“
Die SIMCharacters GmbH ist ein Start-Up mit Firmensitz in Wien, Österreich. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von High-End Patientensimulatoren spezialisiert. Der Frühgeborenensimulator „Paul“ soll im Herbst 2016 auf den Markt kommen; parallel wird an einem Simulator gearbeitet, der einem Baby, das in der 36. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt erblickt, ähnelt.